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Audis Volks-Stromer - Audi Q4 e-tron
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Audis Volks-Stromer - Audi Q4 e-tron

Der Q4 e-tron soll Audis Bestseller unter den Stromern werden. Die Voraussetzungen dafür sind gut: schickes Design, kompakte Abmessungen, hohe Reichweite und feine Fahreigenschaften.

SP-X/Neustadt/Holstein. Manch einer mag sich von Audi vielleicht einen elektrischen A2 als Einstieg in die Elektromobilität gewünscht habe, klein, wendig, leicht und ideal als City-Stromer. Doch diesen „Vorsprung durch Technik“ haben sich die Ingolstädter schon vor sieben Jahren von den Kollegen aus München in Form des BMW i3 nehmen lassen.  

Stattdessen startet Audi mit einem SUV, knapp 4,60 Meter lang und über zwei Tonnen schwer. Der Q4 e-tron fährt laut Projektleiter Klaus Bugelnig „noch in der Kompaktklasse“ und soll dadurch „für eine breitere Kundschaft erreichbar sein“ als dies bei einem elektrischen Kleinwagen der Fall wäre, aber auch als bei den beiden bereits auf dem Markt befindlichen Modellen e-tron und e-tron GT. Zudem kostet der Q4 e-tron nur rund halb so viel wie seine größeren Luxus-Brüder.

Sein Preis beginnt bei 41.900 Euro. Zu schaffen war dies, weil Audi keine neue Plattform entwickeln musste und auf viele Gleichteile setzen konnte. Denn die Basis für den Q4 e-tron, der sogenannte MEB-Baukasten, stammt von der Mutter Volkswagen in Wolfsburg. Ihn nutzen bereits VW für den ID.4 und Skoda für den Enyaq iV. Allerdings steigt Audi als Premium-Tochter leistungsmäßig etwas höher ein, nicht bei 109 kW/148 PS, sondern bei 125 kW/170 PS. Die Version heißt dann Q4 35 e-tron und hat lediglich einen E-Motor auf der Hinterachse, fährt also mit Heckantrieb. Darüber rangieren der Q4 40 e-tron mit 150 kW/204 PS und ebenfalls Heckantrieb. Das vorläufige Topmodell der Baureihe heißt Q4 50 e-tron quattro. Hier sitzt zusätzlich noch ein Elektromotor auf der Vorderachse. Beide Motoren zusammen liefern eine Systemleistung von 220 kW/299 PS und machen aus dem Elektro-SUV schon fast einen Sportwagen. Lediglich 6,2 Sekunden dauert der Sprint von null auf 100 km/h. Nur mit dem Unterschied, dass im Q4 e-tron alles sehr leise und geschmeidig von sich geht. Audi hat hier großen Aufwand bei Federungs- und Geräuschkomfort betrieben. Die Souveränität, die ein E-Auto in diesem Segment an den Tag legt, bleibt immer wieder faszinierend. Wer dieses entspannte Fahrgefühl einmal erlebt hat, wird vermutlich nie wieder zurück zu einem Diesel oder Benziner wechseln.

Auch das Thema Reichweitenangst zählt nicht mehr als Gegenargument. Mit der größten Batterie (76,6 kWh Kapazität) und dem 150-kW-Motor schafft der Q4 e-tron nach WLTP-Zyklus 520 Kilometer. Über 400 sollten somit auch im Alltag drin sein. Wer mehr im Kurzstrecken- und Stadtverkehr unterwegs ist, dem bietet Audi die kleinere Batterie mit 51,5 kWh an. Das reduziert den Aktionsradius zwar um etwa 100 Kilometer, spart aber 5.600 Euro beim Kauf.

Überrascht hat uns die Wendigkeit des Q4 e-tron. Weil E-Motoren deutlich kleiner sind als Verbrenner, können die Vorderräder weiter einschlagen. Heraus kommt dabei ein Wendekreis, der mit 10,2 Metern sogar jenen des Audi A1 unterbietet. In Parkhäusern ein riesiger Vorteil.

Ebenso überrascht das großzügige Raumangebot auf. Der Grund liegt einmal mehr in der MEB-Elektro-Plattform. Weder Verbrennungsmotor, noch Getriebe oder Auspuffanlage nehmen Platz weg. Auch ein Mitteltunnel fehlt. „Innen erreicht der Q4 e-tron fast die Maße eines Q7, obwohl die Außenlänge nur zwischen Q3 und Q5 liegt, das Kofferraumvolumen entspricht dem eines Q5“, sagt Projektleiter Klaus Bugelnig. In Zahlen: 520 bis 1.490 Liter.

Audi-typisch luxuriös und ein bisschen futuristisch geht es im Cockpit zu. Unterstützt wird dieser Eindruck durch das oben und unten abgeflachtes Lenkrad. Es kostet allerdings Aufpreis. Ebenso automobile Neuzeit spiegelt das riesige Mitten-Display wider, das sogar jenes im Q8 übertrifft. Und auch die schwebend wirkende „Bedieninsel“, die unterhalb der Schalterleiste hervorlugt, rundet das Gefühl ab, in einem wirklich neuen Auto zu sitzen.  

Gut gelöst ist auch das Starten. Ein Knopf muss nicht mehr gedrückt werden. Es reicht, das Bremspedal zu treten und das Cockpit erwacht. Schalter auf D, und los.

Verarbeitung und Materialien sind Audi-typisch top. Wer will, kann für den Q4 e-tron auch einen (fast) veganen Innenraum aus recycelten Plastikflaschen und Fischernetzen bekommen. Absetzen von anderen will Audi sich ebenso über elektronische Features. Beispielsweise mit einem Head-up-Display in Verbindung mit Augmented-Reality-Funktionen. Beim Navigationssystem wird ein blauer Abbiegepfeil so in die Scheibe gespiegelt, dass man meint, er würde rund zehn Meter vor dem Auto wie eine Drohne in der Luft schweben. Beim Lane Assist wird ein dicker roter Strich virtuell über die reale Markierung auf der Straße gelegt, sobald sich das Auto zum Rand dieser Markierung bewegt. Und beim adaptiven Abstandstempomat sieht man eine grüne Linie quer hinter dem vorausfahrenden Wagen, so, als wäre sie tatsächlich dort.  

Wer sein Wunschauto konfigurieren will, wird schnell das Fehlen knalliger Farben bemerken. Rot, grün, gelb oder blau? Nichts dergleichen. Audi setzt beim Q4 e-tron ausschließlich auf gedeckte Töne, eben jene, die Kunden in der Vergangenheit ohnehin am meisten gewählt haben. Auch was die Extras angeht, haben Audis Marketing-Strategen vorgeplant und diverse Features zu insgesamt neun Paketen geschnürt. Es soll den Bestellvorgang deutlich vereinfachen. Nicht zu verstehen ist allerdings, dass man ein beheizbares Lenkrad – ein Muss in einem E-Auto – nicht gesondert bestellen kann, sondern nur in Verbindung mit dem über 2.000 Euro teuren Assistenz-Paket Plus erhält.  

Gefertigt wird der Q4 e-tron bei Volkswagen in Zwickau. Audi achtet eigenen Angaben zufolge peinlich genau darauf, dass während der Produktion kein überschüssiges CO2 entsteht. Auch alle Lieferanten, besonders jene für die Batteriezellenfertigung, unterliegen den strengen Öko-Vorgaben. Wo das noch nicht vollständig möglich ist, will man die Differenz über Zertifikate kompensieren. Dem Kunden soll so ein möglichst CO2-neutrales Fahrzeug übergeben werden. 

Michael Specht/SP-X

 


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