Termin-
anfragen
Auffällig unauffällig - Gebrauchtwagen-Check des Toyota Yaris (Typ XP13)
Auffällig unauffällig - Gebrauchtwagen-Check des Toyota Yaris (Typ XP13)
Auffällig unauffällig - Gebrauchtwagen-Check des Toyota Yaris (Typ XP13)
Auffällig unauffällig - Gebrauchtwagen-Check des Toyota Yaris (Typ XP13)

Auffällig unauffällig - Gebrauchtwagen-Check des Toyota Yaris (Typ XP13)

Klein, sparsam und zuverlässig: Der Toyota Yaris punktet in vielen Disziplinen. Das wissen auch die Verkäufer des japanischen Kleinwagens.

SP-X/Köln. Unter dem Namen „Yaris“ bietet Toyota seit 1998 einen Kleinwagen an. Dieser ist seit Sommer 2020 mittlerweile in der vierten Generation unterwegs. Für Gebrauchtwageninteressenten könnte sich der Blick auf die dritte Generation (Typ XP13, 2011 bis 2020) des Japaners lohnen.

Karosserie und Innenraum: Der Toyota Yaris (Typ XP13) legte im Vergleich zu seinem Vorgänger um 16 Zentimeter auf eine Länge von 3,95 Metern zu und war sowohl als Drei- und Fünftürer erhältlich. Nicht ganz so unauffällig wie die konventionell angetriebenen Yaris-Modelle gab sich die Hybrid-Version, die seit 2012 im Angebot war. Sie erkennt man an aerodynamischen Optimierungen und an blauen Hybrid-Logos. Das Kofferraumvolumen von 286 Litern liegt bei allen Varianten auf Kleinwagenniveau. Anders als noch beim Vorgänger lässt sich die Rückbank nicht mehr zugunsten von mehr Kniefreiheit oder Gepäckvolumen verschieben.

Bis zu seinem ersten Facelift 2014 setzte der Kleinwagen weder innen noch außen Akzente, punktete jedoch durch seine gute Verarbeitungsqualität sowie durch sein vergleichsweise gutes Platzangebot. Seit der ersten Auffrischung fährt der Japaner mit deutlich aufgewertetem Interieur vor. Äußerlich erkennt man die erneuerten Modelle an der X-Form der Frontpartie. Das zweite Facelift von 2017 war optisch weniger auffällig und an der etwas aggressiver gezeichnete Front sowie größeren Rückleuchten mit einer charakteristischen LED-Grafik am Heck erkennbar.

Motoren und Antrieb: Zum Marktstart gab es Benziner mit Drei- oder Vierzylindern sowie einen Diesel. Der 1,0-Liter-Benziner-Dreizylinder – zunächst mit 51 kW/69 PS, ab 2018 mit 53 kW/72 PS - ist an ein manuelles Fünfganggetriebe gekoppelt. Er eignet sich für Menschen mit geduldigem Gasfuß. Der Spurt von 0 auf 100 km/h braucht gut 15 Sekunden, die Höchstgeschwindigkeit ist bei 155 km/h erreicht. Im Schnitt fließen hier 4,3 Liter durch die Leitungen.

Darüber fungiert der spritzigere 1,33-Liter-Vierzylinder mit 73 kW/99 PS und 125 Nm. Auf der Autobahn ist Tempo 175 km/h möglich. 2017 wurde dieses Aggregat durch einen 1,5-Liter-Sauger mit 82 kW/111 PS und 136 Nm ersetzt. Alternativ zum manuellen Sechsgang-Schaltgetriebe steht ein stufenloses CVT-Getriebe zur Wahl. Die Verbrauchswerte liegen zwischen 4,6 und 4,9 Litern. Ein kurzes Gastspiel gab der Yaris GRM mit 154 kW/212 PS, der 2018 in Deutschland auf 400 Exemplare limitiert war. Von 2011 bis 2017 bot Toyota auch einen Diesel mit 66 kW/90 PS an. Der begnügt sich im Schnitt mit 3,5 bis 3,9 Litern. Wenn es eine sparsame Benziner-Alternative sein soll, kommt die seit 2012 erhältliche Hybridversion mit einer Systemleistung von 74 kW/100 PS ins Spiel. Der Normverbrauch war mit 3,3 und 3,6 Litern gesetzt. Interessenten sollten aber im Vorfeld testen, ob ihr Fahrstil mit dem stufenlosen CVT-Getriebe kompatibel ist.

Ausstattung und Sicherheit: Wer ein wenig Komfort sucht, meidet die Basis-Version. Die richtete sich eher an Lieferdienste und Sozialdienstmitarbeiter. Immerhin waren serienmäßig elektrische vordere Fensterheber und Außenspiegel, Zentralverriegelung sowie ein höhen- und längsverstellbares Lenkrad. Klimaanlage und Radio gab es erst mit der zweiten Ausstattungsstufe „Cool“: Die höheren Niveaus „Life“, „Trend“, „Club“ und „Executive“ garnieren den Kleinwagen mit etwas Luxuskomfort und schickerer Optik. Für Sicherheit sorgen in allen Varianten sieben Airbags. Beim EuroNCAP-Crashtest gab es 2011 fünf von fünf Sternen. 2017 erhielt der Yaris ein umfangreiches Sicherheitspaket. Das sogenannte Safety-Sense-Paket beinhaltete einen Kollisionsverhinderer sowie Spurhalte- und Fernlichtassistent. Eine Verkehrszeichenerkennung war ebenfalls verfügbar.

Qualität: Der TÜV-Prüfer freut sich vermutlich, wenn ein Yaris der dritten Generation vorfährt. Es gibt wenig zu meckern. Der Kleinwagen schlägt sich bei Hauptuntersuchung (HU) gut. Schwachpunkte sind jedoch Blinker und Rücklichter sowie die Scheibenbremsen. Ansonsten bemängeln die Prüfer ab der dritten HU vereinzelt Achsfedern und Dämpfer. Ölverlust oder Probleme mit der Abgasanlage sind dagegen kein Thema.

Fazit: Der Toyota Yaris ist nicht unbedingt ein Hingucker, überzeugt aber mit seinen inneren Werten und seiner Zuverlässigkeit. Das macht sich auch bei der Preisgestaltung auf dem Gebrauchtwagenmarkt bemerkbar. Für einen Yaris der dritten Generation muss man rund 4.500 Euro hinlegen. Soll es ein Hybrid sein, werden mindestens 7.000 Euro fällig.

Elfriede Munsch/SP-X

 


Schreibe einen Kommentar

Bewerten Sie den Eintrag