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Beliebt, aber nicht perfekt - Nissan Quashquai (Typ J11)
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Beliebt, aber nicht perfekt - Nissan Quashquai (Typ J11)

Der Nissan Qashqai gehört zu den Bestsellern im Angebot der Japaner. Beim Kauf eines Gebrauchten der zweiten Generation gilt es allerdings genauer hinzuschauen. Besonders wenn das Wunschmodell schon etwas älter ist.

SP-X/Köln. Nissan Qashqai? Das war doch der erfolgreiche Crossover mit dem ungewöhnlichen Namen. Genau, und zwar ist er dies immer noch und seit Mitte 2021 in der dritten Generation. Das Kompakt-SUV entwickelte sich seit seinem Debüt 2007 zum Besteller innerhalb des Nissan-Portfolios. Die ab 2014 angebotene zweite Generation (Typ J11) ist jetzt im besten Gebrauchtwagenalter.

Karosserie und Innenraum: Auch der Qashqai in der zweiten Generation bietet eine Mischung aus Kombi, Limousine, SUV-Optik und natürlich die etwas erhöhte Sitzposition. Anders als beim Vorgänger gab es in der zweiten Auflage aber nur noch eine Karosserievariante, die Version „+2“ für bis zu sieben Personen wurde nicht mehr angeboten. Der Qashqai legte jedoch im Vergleich zur ersten Generation um 6 Zentimeter auf eine Länge von 4,36 Meter und in der Breite um 2 Zentimeter auf 1,81 Meter zu. Vom Längenwachstum profitieren besonders die Nutzer des Fonds; insgesamt bietet der kompakte Crossover ordentliche Platzverhältnisse. Das Kofferraumvolumen variiert je nach Sitzkonfiguration zwischen 430 und knapp 1.600 Litern.

2017 spendierte Nissan seinem Erfolgsmodell ein Facelift mit unter anderem einem auffälligeren Kühlergrill und schmaleren Scheinwerfer mit optionaler LED-Technik. Der Innenraum wurde etwas aufgehübscht, der hohe Hartplastikanteil blieb aber unverändert.

Motoren und Antrieb: Zum Marktstart standen zwei Benziner sowie zwei Diesel – ausschließlich Vierzylinder- zur Wahl. Einstiegsbenziner war ein 1,2-Liter-Benziner mit 85 kW/115 PS, Frontantrieb und manuellem Sechsganggetriebe. Optional konnten Erstkäufer ein stufenloses Getriebe (CVT) ordern. Ein 1,6-Liter leistete 120 kW/163 PS und fuhr ebenfalls mit Frontantrieb und optionalem CVT-Getriebe vor. Beim Normverbrauch liegen beide Turbos mit Werten von 5,6 und 5,8 Litern eng beieinander.

Allrad gab es optional nur in Verbindung mit dem 96 kW/130 PS starken 1,6-Liter-Diesel, das Basisaggregat mit 1,5-Litern und 81 kW/110 PS wurde über die Vorderräder angetrieben. Der Kleinere glänzt mit einem Normverbrauch von 3,8 Litern, beim stärkeren fließt rund ein halber Liter mehr durch die Leitungen. Wer eine Automatik sucht, muss zum 130 PS-Selbstzünder greifen, für ihn hatte Nissan ein CVT-Getriebe gegen Aufpreis im Angebot.

2018 nahm Nissan den 130 PS-Diesel aus dem Programm. Zwischen Ende 2019 bis Ende 2020 hatte ein 1,7-Liter-Selbstzünder mit 110 kW/150 und 340 Nm die Rolle des Top-Diesels inne. Außerdem war von 2018 bis Ende 2020 im Angebot ein 1.5-Liter-Diesel mit 85 kW/115 PS sowie der Benziner 1.3 DIG-T in den Leistungsstufen 103 kW/140 PS und 118 kW/160 PS. Diese waren optional mit einem Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe (DSG) erhältlich. Die Verbräuche liegen bei den Benzinern zwischen 5,3 und 5,8 Litern, bei den Diesel zwischen 3,8 und 5,2 Litern. Wer einen jungen Gebrauchten sucht, findet ab Ende 2020 nur noch den 1.3er mit nun 116 kW/158 PS und DSG.

Ausstattung und Sicherheit: Für den Qashqai offerierte Nissan die bekannten Komfortniveaus Visia, Acenta, N-Connecta, N-Vision und Tekna. Zwar ist das Basis-Komfortniveau recht ordentlich, doch lockten die höheren Level unter anderen mit Alu-Felgen, Leder, elektrisch verstellbaren Sitzen und Außenspiegeln, Navigation sowie mit einem Bündel von Assistenten. Dazu zählen unter anderem Verkehrszeichenerkennung, Notbremsassistent, 360-Grad-Kamera und Einparkautomatik. Mit dem Facelift kamen noch Querverkehrswarner und ein Autobahnassistent hinzu. 2014 erreichte der Qashqai beim NCAP-Crashtest eine 5 Sterne-Bewertung.

Qualität: Nissans Liebling hat zwar kein Imageproblem, aber die TÜV-Prüfer sind nicht immer überzeugt vom ihm. Zwar schlägt sich der Qashqai Typ J11 besser als sein Vorgänger, doch müssen die Besitzer bei der Hauptuntersuchung immer noch mit negativen Überraschungen rechnen. Die Beleuchtungsanlage fällt oft auf; bei älteren Exemplaren bemängeln die Prüfer schnell abgenutzte Bremsscheiben, Fahrwerk und auch die Abgasanlage gerät ins Visier der Fachleute.

Fazit: Der Qashqai punktet durch sein gefälliges Design, ordentliche Platzverhältnisse und ein recht großes Motorenangebot. Wer sich für einen gebrauchten Qashqai entscheidet, sollte auf die TÜV-Mängelliste achten. Gebrauchtwageninteressenten müssen rund 10.000 Euro für ein Modell aus den ersten Jahrgängen anlegen; für Modelle ab dem Facelift geht es ab 15.000 Euro los.

Elfriede Munsch/SP-X


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