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Die Ausstattung ist wichtig - Peugeot 108

Die Ausstattung ist wichtig - Peugeot 108

Manchmal ist klein noch zu groß und zu teuer. Dann schlägt die Stunde der Kleinstwagen wie die des Peugeot 108. Beim Gebrauchtmodell sollte man aber genau hinschauen.

SP-X/Köln. Im Jahr 2014 erlebten die Kleinstwagen-Drillinge von Citroen, Peugeot und Toyota eine Neuauflage. Während Citroen (C1) und Toyota (Aygo) an der Bezeichnung ihrer Modelle festhielten, wechselte Peugeot die Nummernfolge von 107 zu 108. Geblieben ist der Produktionsort. Die drei weiterhin eng verwandten Modelle laufen im tschechischen Kolin vom Band.

Karosserie und Innenraum: Der Peugeot 108 misst in der Kürze 3,48 Meter und ist als Drei- oder Fünftürer erhältlich. Als Alternative zu einem festen Dach bietet Peugeot ein elektrisches, sich weit öffnendes Faltdach an. Nicht nur die knappen Außenabmessungen machen den 108 zu einem idealen Stadtfloh, auch sein Wendekreis von 9,60 Metern hilft beim Rangieren bei engen Straßen- und Parkplatzbedingungen. Optisch macht der Kleinstwagen auf elegant und erwachsen. Die Niedlichkeitskarte überlässt er dem Bruder C1 und der Konkurrenz wie Renault Twingo oder Fiat 500.

Das Platzangebot des als Viersitzer ausgewiesenen Fahrzeugs hängt von der Sitzwahl ab. Können sich Fahrer und Beifahrer noch recht kommod aufs Gestühl fläzen, geht es im Fond deutlich beengter zu. Wer öfter Passagiere auf den hinteren Rängen mitnehmen will, sollte zumindest zum Fünftürer greifen. Der Zugang zum Fond gelingt so leichter als über die dreitürigen Versionen. Ansonsten eignet sich die Rückbank als Erweiterung des kleinen Kofferraums. 196 Liter sind sehr überschaubar. Klappt man die Rücksitzbank um, erweitert sich das Volumen auf 780 Liter.
2018 erhielt der 108 ein Facelift. Das brachte aber mehr neue Lacktöne als Veränderungen im äußeren Erscheinungsbild.

Motoren und Antrieb: Zum Marktstart bietet Peugeot für den Stadtfloh zwei Benziner an. Der vom Kooperationspartner Toyota beigesteuerte Einliter-Dreizylinder leistet 51 kW/69 PS und kommt auf ein maximales Drehmoment von 95 Nm. Der Standardspurt gelingt in 14,3 Sekunden; ist das alternativ angebotene halbautomatisierte Fünfgang-Schaltgetriebe an Bord, dauert es ein wenig länger (14,6 Sekunden). Die Höchstgeschwindigkeit ist bei Tempo 160 erreicht. Im Schnitt fließen 4,1 Liter durch die Leitungen. Wer sich aus dem Großstadtdschungel auch hin und wieder auf Schnellstraßen traut, ist mit dem von den Franzosen entwickelten 1,2-Liter-Triebwerk besser motorisiert. Der Dreizylinder mit 60 kW/82 PS ist für eine Spitzengeschwindigkeit von 170 km/h gut. Der Beschleunigungsvorgang von 0 auf 100 km/h dauert 10,9 Sekunden. Im Schnitt genehmigt sich das Triebwerk 4,3 Liter. Im Zuge des Facelifts wird der stärkere Motor in Rente geschickt, der 1,0-Liter-Motor wird modifiziert. Die Leistung steigt auf 53 kW/72 PS, während das Drehmoment von 95 auf 93 Newtonmeter sinkt. Der Verbrauch ist mit 4,1 Litern angegeben.

Ausstattung und Sicherheit: Die Basisversion - genannt 108 - startet 2014 zu Preisen von rund 8.900 Euro. Der Preis spiegelt sich in der Ausstattung wider. Hier ist nur das Notwendigste an Bord. Anders ausgedrückt: Selbst eine Servolenkung fehlt. Die ist erst mit der nächsten Linie „Access“ Teil des Serienumfangs. Hier gibt es unter anderem zudem die Option, ein Radio zu ordern. Beide Varianten dürften bei kleinen Flotten wie für Pflege- oder Lieferdienste beliebt sein, wo die Frage des Komforts nicht oben auf der Prioritätenliste steht. Komfort ist aber durchaus beim 108 möglich, nur eben nicht zu günstigen Einsteigerpreisen. Wer bereit ist, mehr Geld zu investieren, kann den Kleinen mittels der Linien „Active“ und Allure“ mit allerlei Annehmlichkeiten wie Zentralverriegelung, elektrische Fensterheber, Klimaanlage, Multimedia-System mit Touchscreen oder das schon erwähne Faltdach ausstatten. Wer Lust auf Extra-Komfort hat, sucht nach dem Sondermodell „Roland Garros“, das unter anderem Klimaautomatik, schlüsselloser Zugang, Klimaautomatik, Rückfahrkamera und 15-Zoll-Leichtmetallfelgen bietet. Für einen farbenfrohen Auftritt hat Peugeot Zweifarbenlackierung sowie verschiedenen Innenraumdesigns im Angebot.
Beim Thema Sicherheit schlug sich der 108 beim NCAP-Crashtest gut und erreichte vier von fünf Sternen. Ab 2015 verfügen die Fahrzeuge über Notbremssystem und einen Spurverlassenswarner, allerdings nur bei der Topausstattung Allure und sofern der Erstbesitzer diese Assistenten dazu gebucht hatte.

Qualität: Bei den TÜV-Hauptuntersuchungen (HU) schlägt sich der 108 recht wacker. Pluspunkte sammelt der Kleine, wenn es ums Fahrwerk geht. Ölverlust findet zudem selten statt. Probleme gibt es aber bei der Einstellung des Abblendlichts sowie bei den Rücklichtern. Bremsscheiben sind ein weitere Mängelpunkt bei der HU. Die TÜV-Prüfer bemängeln außerdem rostende Auspuffanlagen.

Fazit: Gebrauchtwagen-Interessenten sollten genau hinschauen, zu welchen Zwecken der 108 genutzt wurde. Waren die Fahrzeuge als Flottenvehikel unterwegs, kann ein Werkstatt-Check vor dem Kauf nicht schaden. Schließlich werden solche Fahrzeuge gerne mehr strapaziert als gepflegt. Ab rund 4.500 Euro stehen Exemplare des 108 in den Gebrauchtwagenportalen.

Elfriede Munsch/SP-X


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