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Gebrauchtwagen-Check des Renault Twingo III
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Der Renault Twingo gefällt durch sein putziges Design. Bleibt die Frage, wie die TÜV-Prüfer ihn sehen.

SP-X/Köln. Der Renault Twingo ist seit fast 30 Jahren auf dem Markt. Die dritte Generation, die in Zusammenarbeit mit Smart entwickelt wurde, startete im September 2014 und geht so langsam ihrem Produktionssende entgegen.

Karosserie und Innenraum: Der kleine Twingo gehört zu den großen Sympathieträger im Renault-Angebot. Sein putziges Design mit freundlichem Gesicht, kurzen Überhängen und knuffigen Radhäusern zaubert dem Betrachter ein Lächeln auf die Lippen. Insgesamt setzt der französische, 3,62 Meter lange Kleinstwagen auf die Niedlichkeitskarte. Beim heckangetriebenen Fünftürer sitzt der Motor im Heck, mit einem Wendekreis von 8,60 Metern eignet sich Twingo ideal für das Rangieren bei beengten Platz- und Verkehrsverhältnissen. Das Interieur ist je nach Ausstattung und der Bereitschaft der Erstbesitzer in Dekorelemente zu investieren, farbenfroh und fröhlich gestaltet. Vier Personen können dank des Radstands von 2,49 Meter vergleichsweise komfortabel reisen. Der Kofferraum fasst 188 Liter, lässt sich durchs Umlegen der Rücksitzlehnen auf knapp 1.000 Liter erweitern. Nicht selbstverständlich in der Mini-Klasse: Es entsteht beim Umklappen ein ebener Ladeboden. Für Frischluft sorgt ein optionales Faltdach.

Im Frühjahr 2019 erhielt der Twingo ein Facelift mit unter anderem einer geänderten Frontschürze und neuen Scheinwerfern. Innen wird seitdem eine Mittelkonsole mit Staufach und eine stabilere Hutablage montiert.

Motoren und Antrieb: Zum Marktstart trat der Twingo mit zwei Dreizylinder-Motoren an. Der 1,0-Liter-Sauger leistet 52 kW/71 PS, der 0,9-Liter-Turbo kommt auf 66 kW/90 PS. Für den 71-PS-Motor gab es alternativ eine Start-Stopp-Automatik. Der Sauger agiert eher zurückhaltend, reicht aber für Kurzstrecken gut aus. Durchschnittlich fließen hier 4,2 Liter durch die Leitungen, damit liegt er auf dem Verbrauchsniveau des Turbos. 2016 gesellte sich als Topmotorisierung GT der 0,9-Liter in der Ausbaustufe mit 80 kW/110 PS dazu. Der beschleunigt in 9,6 Sekunden auf Landstraßentempo und schafft in der Spitze bis zu 182 km/h. Der Normverbrauch liegt bei 5,2 Litern. Mit der Mitte 2019 erfolgten Überarbeitung des Kleinstwagen stand der 1,0-Liter in zwei Ausbaustufen mit 48 kW/65 PS und 55 kW/75 PS zur Wahl. Der GT entfiel, sodass der 0,9-Liter-Turbo-Dreizylinder mit jetzt 68 kW/93 PS der Spitzenmotor war. Alle Motoren treiben die Hinterräder an, die Kraftübertragung erfolgt über eine manuelle Fünfgang-Schaltung; alternativ bot Renault - außer für das Basisaggregat - ein Sechsgang-Doppelkupplungsgetriebe an. Seit Ende 2020 hat Renault nur noch den Sauger mit 65 PS und die batterieelektrische Variante (Z.E.) im Programm. Diese verfügt über einen 60 kW/82 PS starken E-Motor und eine 22 kWh große Batterie.

Ausstattung und Sicherheit: Wer einen ordentlich ausgestatteten gebrauchten Twingo sucht, lässt die die Basisversion „Expression“ links liegen. Die zum Marktstart angebotene Variante war eher für Liefer- oder Pflegedienste konzipiert, wo der Fokus beim Bestellen nur auf den Preis gelegt wird. Sollte eine Klimaanlage und ein Infotainmentsystem an Bord sein, nimmt man lieber Fahrzeuge mit den höheren Ausstattungslinien wie „Dynamique“ und „Luxe“. Außerdem bietet der Franzose viele Möglichkeiten der Individualisierung. Zahlreiche Sondermodelle kommen noch zum Ausstattungsmix dazu, so dass sich der Gebrauchtwagenmarkt sehr vielfältig gestaltet und Gebrauchtwageninteressenten die Ausstattungsdetails der Wunschmodelle vergleichen müssen. Zwischendurch hat Renault die Ausstattungsniveaus neu sortiert und benannt (Life, Limited, Intens, Urban Night), was die Vergleichbarkeit der Angebote nicht erleichtert. Beim NCAP-Crashtest 2014 erzielte der Twingo ein Vier-Sterne-Ergebnis.

Qualität: Der Twingo der dritten Generation fällt bei den TÜV-Hauptuntersuchen (HU) besonders beim Prüfpunkt „Achsaufhängung“ unangenehm auf. Außerdem neigen die Bremsscheiben zu verschleiß und auch die Abgasanlage gibt Anlass für Kritik. Lenkung, Achsfedern/Dämpfung, Licht und die Funktionsweise der Bremsen zeigen sich unauffällig bei der HU. Ölverlust ist ebenfalls noch kein Thema.

Fazit: Der Twingo sieht putzig aus und eignet sich gut als Stadtwagen. Die große Nachfrage nach Gebrauchten schlägt sich auch bei der Preisgestaltung von Kleinstwagen nieder. Für ein älteres, meist einfach ausgestattetes Twingo-Modell muss man rund 5.000 Euro in die Hand nehmen. Die GT-Versionen sind ab rund 10.000 Euro zu haben.

Elfriede Munsch/SP-X

 


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