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Gebrauchtwagen-Check des VW Touran
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Gebrauchtwagen-Check des VW Touran

Ein Familienvan ist ein praktisches Fahrzeug, auch wenn Neuwagenkäufer lieber SUV kaufen. Der VW Touran ist noch ein Van alter Schule und als Gebrauchter durchaus eine Wahl.

SP-X/Köln. Es gab Zeiten, da waren Vans bei deutschen Autokäufern sehr beliebt. Wer neben Kind und Kegel noch weitere Transportaufgaben hatte, entschied sich für diese praktische Fahrzeugklasse. Doch die Attraktivität hat stark nachgelassen, Schuld daran sind die immer populärer gewordenen SUV. Verkauften sich von der 2015 gestarteten zweiten Generation des VW Touran noch zu Beginn jährlich über 50.000 Einheiten, verzeichnete das Kraftfahrtbundesamt im vergangenen Jahr 14.660 Einheiten. Zum Vergleich: Von den SUV VW T-Roc und Tiguan wurden 2022 jeweils rund 59.000 Einheiten hier zu Lande abgesetzt.

Karosserie und Innenraum: Die zweite Generation des Touran hat in der Länge um 13 Zentimeter auf nun 4,53 Meter zugelegt. In Verbindung mit dem 11,3 Zentimeter auf 2,79 Meter gewachsenen Radstand, steht nun mehr Platz für Passagiere und Gepäck zur Verfügung. Der als 5 -oder 7-Sitzer – immer mit Einzelsitzen - erhältliche Touran bietet in der Standard-Sitzkonfiguration zwischen 834 und 1.980 Liter Kofferraumvolumen, der Siebensitzer kommt auf Werte zwischen 137 und 1.857 Litern. Anders als zuvor entsteht beim Umklappen der Rücksitzlehnen dank eines Zwischenbodens im Gepäckteil keine Stufe mehr. Die Sitze in der zweiten Reihe lassen sich zudem verschieben. Geblieben sind die klassischen Türen, Schiebetüren gibt es nicht. Optisch ist die zweite Generation etwas schicker geworden, sie orientiert sich am Design vom Golf Sportsvan. Das Interieur kennt man aus anderen VW-Modellen wie etwa Golf oder Passat und bietet einen guten Mix aus analogen und digitalen Bedienelementen.

Motoren und Antrieb: Das Motorenangebot setzt sich aus Turbo-Benzinern und Diesel zusammen. Zum Markstart standen ein 1,2 Liter-Vierzylinder-Benziner mit 81 kW/110 PS sowie ein 1,4-Liter mit 110 kW/150 PS bereit. 2016 ergänzte ein 1,8-Liter mit 132 kW/180 PS das Angebot. Die Verbrauchswerte liegen im Schnitt zwischen 5,5 und 6,2 Litern. Das Dieselangebot entspricht dem Leistungsangebot der Benziner. Der 1.6er-Diesel leistet 110 PS, der 2,0-Liter kommt je nach Ausbaustufe 150 PS oder 140 kW/190 PS. Die Selbstzünder begnügen sich durchschnittlich mit 4,4 bis 4,8 Litern. Gebrauchtwageninteressenten sollten darauf achten, dass der Dieselrückruf aufgrund von Manipulationssoftware durchgeführt wurde. 2018 sortierte VW im Zuge auf die WLTP-Umstellung beim Motorenangebot aus. Übrig blieben bei den Dieseln die Versionen mit 115 (seit 2020: 122 PS) und 150 PS; einziger Benziner im Angebot ist ein 150 PS starker 1,5-Liter-TSI mit Partikelfilter.

Die Kraftübertragung erfolgt immer an die Vorderachsen. Für die 150 PS-Versionen steht als Alternative zum manuellen Sechsgang-Getriebe ein Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe (DSG) zur Wahl. Die leistungsstärksten Modelle fahren ab Werk mit DSG vor.

Ausstattung und Sicherheit: Die zweite Generation des Touran basiert auf dem sogenannten Modularen Querbaukasten (MQB) des VW-Konzerns, so dass moderne Infotainment-, Sicherheits- und Assistenzsysteme Einzug in den Kompaktvan hielten. Zunächst wurde der Van in den bekannten Ausstattungsvarianten Trend, Comfortline und Highline an; seit 2019 sind nur noch Comfortline und Highline bestellbar. Wer ein wenig Komfort und Optik goutiert, sucht nicht nach den Modellen mit Trendausstattung. Leichtmetallfelgen oder Dachreling sind etwa erst ab Comfortline Bestandteil des Serienumfangs. Das Angebot an Assistenzsystemen ist groß, sofern man die höheren Komfortniveaus wählt und der Erstbesitzer bereit war, optional Helfer zu ordern. Gebrauchtwageninteressenten können auch nach gut ausgestatteten Sondermodellen wie „Join“, „Sound“, „IQ Drive“ oder „Move“ Ausschau halten. Beim NCAP-Crashtest erzielte der Touran 2015 eine Fünf-Sterne-Bewertung.

Qualität: Bei den TÜV-Hauptuntersuchungen schlägt sich der Kompaktvan bislang gut. die Prüfpunkte Achsaufhängung, Achsfedern, Lenkung, Licht, Bremsen und Auspuffanlage absolviert der Touran ohne Beanstandungen. Genauer hinschauen müssen Gebrauchtwageninteressenten bei Bremsscheiben, bei älteren Exemplaren sollte man auf möglichen Ölverlust achten.

Fazit: Wer keinen Wert auf eine angesagte SUV-Optik legt, findet im VW Touran einen soliden Begleiter. Variable Einzelsitze, großer Kofferraum und ein ordentliches Motorenangebot machen ihn zu einem praktischen Alltagsfahrzeug. Interessenten müssen mindestens 6.500 Euro in ein gebrauchtes Exemplar investieren, allerdings sind die Laufleistungen hier oftmals mit mehr als 400.000 Kilometern sehr hoch. Modelle mit geringerer Laufleistung werden ab rund 13.000 Euro offeriert.

Elfriede Munsch/SP-X

 


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