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Test des neuen Skoda Octavia Kombi Scout 2.0 TDI 4x4
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Test des neuen Skoda Octavia Kombi Scout 2.0 TDI 4x4

Fast alles macht der Octavia Combi auch in der robust auftretenden Scout-Version richtig gut. In einem Punkt fährt seinen gleichstarken Baureihen-Brüdern allerdings hinterher.

SP-X/Köln. In Deutschland verkauft Skoda sein Mittelklassemodell Octavia aktuell wie geschnitten Brot. Unterwegs mit der kernig auftretenden Scout-Version kann man einige der Gründe für diese Erfolg erleben. In einem für viele Kunden wohl nicht ganz unwichtigen Aspekt leistet sich jedoch speziell dieses Modell eine konzeptbedingte Schwäche.

Wie bei vorherigen Octavia-Generationen hebt sich der Scout mit Karosserie-Beplankung aus unlackiertem Kunststoff und Plastikzierrat in Mattsilber sowie großformatigen Felgen und einer Höherlegung um 1,5 Zentimeter von seinen Octavia-Brüdern ab. Mit einem Robust-Styling der dezenteren Art ist der 4,70 Meter lange Fünftürer weniger Möchtegern-SUV als progressiv gestylter Familienkombi. Ob Stadtvilla, Landhaus oder Jagdhütte – der Scout macht in jedem Fall eine gute Figur. Den Trip zum Häuschen im Wald steckt er zudem locker weg.

4,70 Meter?! Der einst im Kompaktsegment verortete Octavia hat sich längentechnisch endgültig in die Mittelklasse vorgearbeitet. Entsprechend ist auch das Platzangebot vorne, im Fond und vor allem im Kofferraum üppig. Hinter der weit nach oben und elektrisch öffnenden Heckklappe gibt es ein 640 Liter großes Gepäckabteil, das sich auf 1.700 Liter erweitern lässt. Zudem sind eine Reihe von teilweise aufpreispflichtigen Clever-Lösungen für unterschiedlichste Transportanlässe an Bord. Doppelter Ladeboden, Trennnetze, Taschenhaken, Verzurrösen, eine verstellbare Teilungsschiene, seitliche Ablagemulden und Fernentriegelung für die Rückbanklehne erleichtern das Gepäckmanagement in vielseitiger Weise. Alles ist zudem praktisch durchdacht und solide ausgeführt – unter Familienkombis muss der Octavia keinen Vergleich scheuen.

Das trifft auch auf den Dieselantrieb zu, der mit 147 kW/200 PS in Kombination mit siebenstufigem Doppelkupplungsgetriebe und Allradantrieb großes Vortriebskino bietet. Anders als seine dezente Akustik vermuten lässt, schiebt der Vierzylinder in eigentlich jeder Situation auf Wunsch mächtig an. Trotz der bereits bei 1.750 Touren anliegenden 400 Newtonmeter Drehmoment verhindert das blitzschnell und geschmeidig die Kräfte jonglierende Allradsystem ein Durchdrehen der Räder. Auch das performante DSG trägt seinen Teil dazu bei, dass der 1,6-Tonner aus dem Stand in beeindruckend sportlichen 6,8 Sekunden Tempo 100 erreicht. Damit kommt der Allradler im Vergleich zur gleichstarken Frontantriebsversionen sogar deutlich flotter vom Fleck. Und auch in so ziemlich jeder anderen Fahrsituation beeindruckt der Allrad-Tscheche mit Spritzigkeit und Durchzug.

Auf der deutschen Autobahn sind es aktuell gehäufter Octavia-Fahrer, die ihren Überholwunsch durch Lichthupe und/oder dichtes Auffahren dem Vordermann mitteilen. Das mag man als unhöflich oder riskant empfinden, doch unterwegs mit dem Topdiesel der Baureihe lässt sich gut nachvollziehen, warum der Octavia zum Temporausch verleiten kann. Nahezu mühelos und erstaunlich kurzweilig nimmt der starke Scout selbst die 200er-Hürde. Und auch dann liegt der Wagen noch verbindlich satt auf der Straße und hält sich mit Geräuschen im Innenraum angenehm zurück. Wer allerdings Topspeed fahren will – 234 km/h sind in diesem Fall möglich – könnte die Nachteile der Karosseriehöherlegung zu spüren bekommen. Zwar kommt im Scout auch jetzt keine Unsicherheit auf, doch nach oben raus ist die klassische Kombiversion der Baureihe die spürbar bessere Wahl, denn diese liegt verbindlicher auf der Straße und ist zudem noch schneller. Zum Vergleich: Im Fall des gleichstarken Octavia RS 2.0 TDI 4x4 sind 238 und mit der Frontantriebsvariante sogar 245 km/h drin. Man kann Vergleiche auf diesem Niveau als nicht mehr zeitgemäß ansehen, doch für nicht wenige Kunden dürften genau diese Werte einen dennoch entscheidenden Unterschied ausmachen.

Im Fall des Octavia Scout bleibt festzuhalten: Man kann, aber man muss nicht. Richtgeschwindigkeitsniveau reicht natürlich, um flott und zugleich entspannt voranzukommen. Auf Autobahntouren halten Abstandstempomat und Spurhalter auf Wunsch den korrekten Abstand zu Vordermann und den Seiten, dank einer zuverlässig arbeitenden Verkehrszeichenerkennung wird zudem automatisch die Geschwindigkeit auf das jeweils geltende Limit angepasst. Es muss schon Vorsatz im Spiel sein, will man hier ein Bußgeld oder einen Unfall provozieren. Für Entspannung sorgt auch meist der Blick auf die Tankuhr, denn bei dem von uns ermittelten Praxisverbrauch von 6,0 Liter sind gut 800 Kilometer Reichweite drin. Wer auf Allradantrieb und Höherlegung verzichtet, kann mit der gleichstarken Diesel-Variante des Octavia RS und einem um 0,6 Liter niedrigeren Verbrauch nochmals 100 Kilometer weiterkommen.

Einen sogar deftigen Aufschlag muss man als Käufer eines Octavia Scout mit Starkdiesel-Allradkombination beim Kaufpreis hinnehmen. Während der normale Combi schon für rund 23.600 Euro zu haben ist, muss man für die Einstiegsversion des Scout rund 10.000 Euro mehr investieren. Fast 42.000 Euro sind es sogar für den 2.0l TDI DSG 4x4, dessen Preis sich trotz einer bereits umfangreichen Ausstattung problemlos noch auf deutlich über 50.000 Euro treiben lässt.

Mario Hommen/SP-X

Technische Daten – Skoda Octavia Combi Scout 2.0l TDI DSG 4x4:  

Fünfsitziger Kompaktkombi, Länge: 4,70 Meter, Breite: 1,83 (mit Außenspiegeln 1,99) Meter, Höhe: 1,49 Meter, Radstand: 2,67 Meter, Kofferraumvolumen: 640 bis 1.700 Liter.  

2,0-Liter-Vierzylinder-Diesel mit Direkteinspritzung und Turboaufladung, 147 kW/200 PS, maximales Drehmoment: 400 Nm bei 1.750 bis 3.500 U/min, Siebengang-Automatik (Doppelkupplung), 0-100 km/h: 6,8 s, Vmax: 234 km/h, Durchschnittsverbrauch: 5,7 l (WLTP), Testverbrauch: 6,0 Liter, CO2-Ausstoß: 149 g/km (WLTP), Effizienzklasse: B, Abgasnorm: Euro 6d-ISC-FCM

Preis: ab 41.850 Euro
Testwagenpreis: 53.008 Euro

 

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